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©Schlierner/ fotolia

Erektionsmittel Power 1 Walnut und andere Gefahren aus dem Internet

Fast in jeder Ausgabe warnt GPSP vor den Gefahren Arzneimittel-ähnlich aufgemachter Nahrungsergänzungsmittel, die über das Internet bestellt werden können. In GPSP 3/2008 machten wir darauf aufmerksam, dass das Erektionsmittel Power 1 Walnut ohne Deklaration mit gefährlich hohen Dosierungen des blutzuckersenkenden Mittels Glibenclamid gepanscht ist. Jetzt warnt auch die Schweizer Arzneimittelbehörde Swissmedic vor Power 1 Walnut. In Singapur kam es zu vier Todesfällen durch solche gepanschten Produkte. Insgesamt gab mehr als 130 Berichte zu Nebenwirkungen. Oft machten solche mit Glibenclamid-gepanschten „Erektionsförderer“ sogar eine Klinikeinweisung nötig.1 Auch aus anderen Ländern werden inzwischen schwere Nebenwirkungen berichtet.

Bei Bestellungen per Internet ist besondere Vorsicht angebracht. Folgende Produkte enthielten bei aktuellen Überprüfungen nicht deklarierte chemische Wirkstoffe.

Neu gefundene gepanschte Produkte:

3rd Generation In Homeopathy Arthrit Indica Tabletten
Das Mittel enthält die verbotene und verheimlichte Beimischung des verschreibungspflichtigen Nimesulid. Dieser Entzündungshemmer wurde in vielen Ländern wegen Leberschädlichkeit aus dem Handel gezogen und ist in Deutschland nicht auf dem Markt.

Actra-Sx, Adam Free, Blue Steel, Erextra, Hero, Lady Shanghai, Naturales Super Plus, NaturalUp, Rize 2 The Occasion Kapseln, Rose 4 Her Kapseln, Shanghai Regular, Shanghai Ultra (X), Yilishen
In diesen Mitteln steckten verbotene und verheimlichte Beimischungen von verschreibungspflichtigen erektionsfördernden Wirkstoffen wie Sildenafil (Viagra®) oder dessen chemischen Varianten.

Jiu Bian Wang, Nangen (auch Nangeng) Zengzhangsu, Power Up, Sanbia Wan, Santi Bovine Penis Erecting, Tian Huang Gu Shen Dan, Zhong Hua Nin Bian, Zui Xian Dan Gong Shi Zi
In diesen Mitteln steckten verbotene und verheimlichte Beimischungen von verschreibungspflichtigen erektionsfördernden Wirkstoffen wie Sildenafil (Viagra®), Tadalafil (Cialis®) oder deren chemischen Varianten. Außerdem fanden Analytiker nicht deklarierte lebensgefährlich hohe Dosierungen des blutzuckersenkenden Mittels Glibenclamid (Euglucon® u.a.). Zhong Hua Nin Bian war zusätzlich der verschreibungspflichtige Appetithemmer Sibutramin (Reductil®) beigemischt – ohne deklariert zu sein.

  1. Swissmedic: Medienmitteilung vom 20. Juni 2008; zu finden über www.swissmedic.ch

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 04/2008 / S.14