Rüge wegen Schleichwerbung
Manche TV-Programm- und Frauen-Zeitschriften nehmen es mit der Trennung zwischen redaktioneller Berichterstattung und Werbung nicht so genau: So fallen immer wieder Beiträge auf, die bestimmte Produkte hervorheben – und direkt daneben sind Anzeigen für exakt dieses Präparat geschaltet. Da liegt der Verdacht auf Schleichwerbung nicht fern.
Besonders in der Zeitschrift „Hörzu“, die zur Funke-Mediengruppe gehört, hat das medienkritische Online-Magazin „Übermedien“ mehrfach solche Hinweise gefunden und den Presserat darauf hingewiesen. Der hat bereits öfter deshalb Rügen ausgesprochen – zuletzt wegen Berichten über ein kollagenhaltiges Präparat, das bei Gelenkerkrankungen helfen soll.4 Gelernt hat „Hörzu“ daraus aber offenbar nicht viel: Zwar verzichtet die Redaktion wohl zunehmend auf konkrete Produktnennungen. Durch die genaue Beschreibung der Zusammensetzung wird aber dennoch deutlich, um welches Präparat es sich handelt. GPSP erscheint übrigens nach wie vor ganz ohne Werbung, um solche Vermischungen und Abhängigkeiten zu vermeiden.
Schleichwerbung
GPSP 4/2021, S. 8
Stand: 1. November 2021 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 06/2021 / S.15