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© ananaline/iStock

Arthrose – Künstliches Kniegelenk?

In Deutschland werden immer mehr künstliche Kniegelenke eingesetzt. Derzeit sind es 175.000 pro Jahr. Die Zahl der damit verbundenen operativen Eingriffe entspricht etwa der Zahl der Einwohner von Ludwigshafen am Rhein. Der Kniegelenkersatz bei Arthrose soll vor allem Schmerzen lindern und die Beweglichkeit des Knies verbessern. Aber wie gut das gelingt, ist bisher nur unbefriedigend untersucht – selbst 50 Jahre nach der ersten Implantation eines Kniegelenks. Zuverlässige Studien, die Patienten mit neuem Kniegelenk und Patienten mit einer „konservativen“ Behandlung ohne OP vergleichen, fehlten bisher. Nun hat eine kleinere Untersuchung mit zwei nach dem Zufallsprinzip gebildeten Gruppen ergeben, dass es nach einem Jahr mehr Menschen mit einer Knieprothese besser geht als Menschen in der Vergleichsgruppe. Diese hatten eine konservative Behandlung mit Schmerzmitteln, angepasstem Schuhwerk, Beratung und Physiotherapie erhalten. Allerdings ist die OP mit Risiken behaftet wie Beinvenenthrombosen, Infektion und sogar Gelenkversteifung.  Wen eine schmerzhafte Arthrose im Kniegelenk quält, sollte diese OP-Risiken kennen. Wichtig auch: Nach wie vor ist die Studienlage nicht befriedigend, denn die aktuellen Resultate basieren auf einer Selbsteinschätzung der Operierten. Sie kann – weil der persönliche Einsatz höher ist – den Nutzen überbewerten. Außerdem war die Studie mit 100 Teilnehmern für eine sichere Aussage zu klein.2 Wer sich für eine OP entscheidet, sollte sich einen erfahrenen Operateur suchen, der häufig Knieprothesen einsetzt.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 02/2016 / S.14