Klimaschutz bei Asthma-Sprays
Dass es für einen wirksamen Klimaschutz vereinte Anstrengungen braucht, haben inzwischen weite Teile der Gesellschaft verstanden. Wenig beleuchtet ist jedoch, wie auch Arzneimittel zum Klimawandel beitragen. Relevant sind nach einer Recherche des arznei-telegramm® besonders zwei Bereiche: bestimmte Narkosegase sowie gängige Inhalationssprays bei Asthma oder COPD.1
Das Treibgas in Dosieraerosolen wird bei der Inhalation frei und gelangt in die Atmosphäre. Und obwohl ein Behälter recht klein ist, hat das freigesetzte Treibgas für das Klima umgerechnet den gleichen schädlichen Effekt wie gut 20 Kilogramm CO2 – das entspricht etwa einer Autofahrt von 200 Kilometern.
Ein Verzicht auf medizinisch notwendige Inhalationssprays ist selbstverständlich keine vernünftige Option. Allerdings lohnt es sich zu prüfen, ob das Mittel nicht vielleicht auch als Pulverinhalator verfügbar wäre. Dessen Klimabilanz fällt deutlich positiver aus. Allerdings gibt es sie nicht für alle Medikamente und sie sind auch nicht für alle Patient:innen mit Asthma oder COPD geeignet: So muss die Atemkraft für die meisten Modelle stark genug sein. Gerade bei älteren Personen oder kleinen Kindern ist das möglicherweise schwierig.
Stand: 3. Februar 2022 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 01/2022 / S.15