IGeL: Teuer und unnötig
Verbraucherzentrale fordert Stärkung von Patientenrechten
Laut einer repräsentativen Befragung der Verbraucherzentrale zahlen Patient:innen teilweise hohe Beträge für Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL), obwohl der Nutzen nicht belegt ist. Auch wissen die Selbstzahler:innen oft nicht, dass Ärzte und Ärztinnen sich beim Verkauf von IGeL an verbindliche Regeln halten müssen.
Die Verbraucherzentrale verzeichnet seit Jahren Beschwerden darüber, dass einige Ärzt:innen IGeL positiver als Kassenleistungen darstellen oder sogar die Behandlung in der Arztpraxis vom Kauf einer IGeL abhängt. Die Verbraucherzentrale plädiert dafür, die Rechte von Patient:innen zu stärken. Wünschenswert wären verpflichtende standardisierte Infoblätter, die von den Anbieter:innen ausgehändigt werden. Diese müssten dann Nutzen und Schaden der IGeL aufzeigen.1
IGeL sind ein enormer Markt: Der Umfrage zufolge nahmen 43 Prozent der gesetzlich Versicherten im vergangenen Jahr eine IGeL in Anspruch. Etwa die Hälfte der Befragten gaben dabei zwischen 50 und 250 Euro pro Leistung aus. Bei mehr als einem Drittel herrschte Unwissenheit darüber, dass Ärzt:innen beim Verkauf der Leistungen verbindlichen Regeln unterliegen. Dazu gehört beispielsweise eine Beratung zu einer Alternative, die durch die Gesetzlichen Krankenkassen finanziert wird.
Stand: 4. September 2024 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 05/2024 / S.14