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© lechatnoir/iStock

Arthrose

„Mein Orthopäde will mir das Medikament Ostenil® in mein Hüftgelenk spritzen, um damit meine Arthrose zu behandeln. Die Kosten in Höhe von 350 € werden nicht von der Krankenkasse übernommen. Ist damit eine sinnvolle Behandlung möglich?“  H.H

GPSP: Ostenil® ist eines der vielen Präparate, das Hyaluronsäure enthält. Diese ist Bestandteil der Knorpelgrundsubstanz. Man erhofft sich, dass die arthrotischen Schäden gebessert werden und die Schmerzen nachlassen, wenn der Stoff direkt in das Gelenk eingespritzt wird. Es gibt viele Berichte zur Behandlung mit Hyaluronsäure, auch von Patienten (z.B. im Internet), aber leider keine überzeugenden Belege eines Nutzens. Die Ergebnisse sind insgesamt widersprüchlich. Nach der Injektion ist kurzzeitig Linderung möglich. Dies dürfte vor allem darauf beruhen, dass in den Gelenkspalt Flüssigkeit eingebracht wurde, die als Puffer – als „Gelenkschmiere“ – wirkt. Ein langfristiger Effekt im Sinne einer Besserung der Knorpelschäden bzw. Heilung ist dadurch nicht zu erwarten und auch nicht durch Studien gesichert. Außerdem kann man nicht regel­mäßig in ein Gelenk spritzen, da es bedenkenswerte Risiken gibt: Über­empfindlichkeitsreaktionen sowie durch die Injektion hervorgerufene Schmerzen und bakterielle Infektionen des Gelenks mit zum Teil schweren Folgen. Wir raten von der Injektion der umstrittenen Hyaluronsäure ab.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 01/2008 / S.15