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Best Green Entgiftungspflaster

Anbieter:

Forsalut, Amsterdam/Niederlande

Was ist drin?

Das Pflaster enthält Chitosan (kommt z.B. in den Schalen von Krebsen vor), Turmalin (ein Mineral) und einen nicht näher definierten „Baumessig“. Auf die Fußsohlen geklebt, soll das Gemisch den Körper von Giftstoff en befreien. Der Anbieter lässt sein Produkt über persönlich adressierte Postsendungen inklusive Probepflaster bewerben. In Internetforen fi ndet man vermeintliche „Erfahrungsberichte“. Eine Viermonatskur mit 120 Pflastern kostet 198 Euro + 5 Euro Versand.

Was wird versprochen?

„Kleben Sie das Pfl aster einfach unter die Fußsohle und die Wirkung entfaltet sich von alleine!“1 Dem Werbebrief ist ein Probepflaster beigelegt, das die angebliche Wirkung belegen soll: „Wenn Sie das Pflaster am Morgen wieder abziehen, werden Sie die dunkle Verfärbung der Wirkstoffe im Pflaster feststellen. Hier können Sie sehen, dass Ihrem Körper sind!“ Das soll den Körper angeblich vor Schäden bewahren, denn „Je länger die Schadstoffe aus der Umwelt sich in ihrem Körper aufhalten und anreichern können, desto gefährlicher wird es für Sie.“

Was ist belegt?

„Wir bieten grundsätzlich keine Produkte an, deren Wirksamkeit nicht über viele Jahre hinweg nachgewiesen ist“, schreibt der Anbieter. Schön wär’s – wir haben in der medizinischen Literatur keine Nachweise für die versprochene Wirksamkeit gefunden. Weder für das Pflaster noch für einen seiner Inhaltsstoffe.

Was sagt GPSP?

Die Werbung nutzt die Furcht vieler Menschen vor Umweltgiften schamlos aus. In der Tat sind Nahrung, Wasser und Luft belastet. Aber: Gefährliche Schwermetallvergiftungen sind bei uns zum Glück sehr selten, sie gehören in ärztliche Behandlung. Das Angebot aus den Niederlanden ist Quacksalberei mit Zauberpfl astern (siehe auch GPSP 6/2006, S. 6), wie können nur davor warnen, zweihundert Euro an eine Briefkastenfi rma zu schicken. Das Geld wäre bei einer Umweltorganisation wahrscheinlich besser angelegt.

PDF-Download

– Gute Pillen – Schlechte Pillen 05/2009 / S.13