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© Kwangmoozaa/iStock

Amfepramon: Umstrittener Appetitzügler vom Markt

Seit Anfang 2023 ist das unrühmliche Kapitel des umstrittenen Appetitzüglers Amfepramon endgültig abgeschlossen: Die EU-Kommission hat die Zulassungen von Medikamenten mit diesem Wirkstoff widerrufen.1

Weil die Arzneimittel in der EU nicht zentral zugelassen waren, musste zuvor neben dem Ausschuss für Risikobewertung auch noch ein Gremium zustimmen, das die nationalen Zulassungen in den einzelnen Mitgliedsstaaten koordiniert.2 In Deutschland hatten die Anbieter entsprechender Präparate schon zum 1. Dezember 2022 auf die Zulassung verzichtet, nachdem sich das EU-weite Verbot abzeichnete.

Es war bereits seit langem bekannt, dass bei der Behandlung mit Amfepramon schwere Nebenwirkungen auftreten können. Dazu gehören etwa hoher Blutdruck im Lungenkreislauf und Abhängigkeit. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hatten die Behörden vergeblich versucht, die Risiken durch verschiedene Maßnahmen in den Griff zu bekommen.

Arzneimittel mit Amfepramon waren in Deutschland seit mehr als 60 Jahren auf dem Markt. Belege für einen langfristigen Nutzen fehlten jedoch bis zuletzt. Bereits 2020 hatte die Europäische Kommission den Mitteln die Zulassung entzogen, die Entscheidung hatte aus formaljuristischen Gründen vor Gericht allerdings keinen Bestand.

Bald endgültiges Aus für Appetitzügler Amfepramon?

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 02/2023 / S.03