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© malerapaso/iStock

Elektrolyte und Loperamid gegen Durchfall

Seit 1978 empfehlen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) zur Behandlung von Durchfallerkrankungen jeder Ursache Elektrolytlösungen. Sie sollen Schäden durch zu großen Flüssigkeitsverlust verhindern.

Die von der WHO empfohlene Zusammensetzung mit bestimmten Mengen von Natrium, Kalium, Chlorid, Zitrat und Glukose dient weltweit als Grundlage für entsprechende Handelspräparate. Der breite Gebrauch solcher Elektrolytpräparate hat wesentlich dazu beigetragen, dass weltweit – und insbesondere in Ländern der Dritten Welt – Todesfälle als Folge von Durchfallerkrankungen drastisch abgenommen haben.

Der Nutzen der Elektrolyt­lösungen hat allerdings Grenzen, da diese weder das Stuhlvolumen noch die Dauer der Durchfallerkrankung beeinflussen. Hier kann Loperamid zum Zuge kommen. Loperamid eignet sich hauptsächlich für Erwachsene und darf nicht bei Verdacht auf infektiösen Durchfall (Blut im Stuhl, Fieber u.a.) eingenommen werden. Näheres hierzu im Artikel zu Durchfallerkrankungen auf Seite 1.

In der folgenden Tabelle vergleichen wir die Kosten von Elektrolytpräparaten (je 20 Beutel mit Pulver) sowie von rezeptfreien Loperamid-Präparaten (je 10 Kapseln beziehungsweise Tabletten). Bei den wenigen angebotenen Elektrolytpräparaten sind die Kostenunterschiede gering. Der Preisunterschied zwischen dem preiswerteren Saltadol® mit 2,26 € pro Tag für sechs Beutel (grundsätzlich muss jedoch individuell dem Flüssigkeitsbedarf entsprechend dosiert werden) und dem teureren Santalyt® beträgt lediglich 18%.

Bei Loperamid-Präparaten lohnt es sich schon eher auf die Preise zu achten. Hier liegen 60% zwischen dem günstigsten Arzneimittel Lopalind Akut® (0,93 € für eine Tagesdosis von vier Tabletten zu 2 mg) und dem teuersten Präparat Lop-Dia Akut® (1,49 € pro Tag).

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 06/2006 / S.11