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© ananaline/iStock

Long-Covid: Keine Hilfe durch Vitamine

Verbraucherzentrale bemängelt Werbung und Beratung für Nahrungsergänzungsmittel

Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln versuchen im Internet an Menschen zu verdienen, die noch längere Zeit nach ihrer Corona-Infektion von Beschwerden wie ausgeprägter Erschöpfung, Konzentrationsstörungen und eingeschränkter Leistungsfähigkeit berichten. Halten diese Probleme länger als vier Wochen nach der Infektion an, sprechen Fachleute von Long-Covid, bei einer Dauer ab zwölf Wochen von Post-Covid. Bisher ist keine ursächliche Therapie bekannt, Betroffene müssen auf Termine in Spezialambulanzen oft lange warten. Das nutzen Geschäftemacher aus, wie die Verbraucherzentrale berichtet: Die Anbieter werben für ihre Produkte bei Long-Covid, obwohl für Vitamine und Mineralstoffe kein Nutzen belegt ist.1

Ein beliebter Trick: Die Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln verstecken in den Angaben für Suchmaschinen im sogenannten Meta-Text den Begriff Long-Covid – aber auf der eigentlichen Website ist davon nichts zu finden. Kein Wunder: Krankheitsbezogene Werbung für Nahrungsergänzungsmittel ist nicht erlaubt. Oft enthalten entsprechend beworbene Mittel B-Vitamine, Zink, Eisen oder Jod, für die gesundheitsbezogene Aussagen zum Nervensystem, zur geistigen Leistung oder zur Muskelfunktion erlaubt sind – allerdings eben nur für die Aufrechterhaltung im Rahmen einer gesunden Ernährung, nicht bei Krankheiten. Ebenfalls bedenklich: Die Verbraucherzentrale hat zum Thema Nahrungsergänzungsmittel gegen Long-Covid die Beratung in Apotheken und Reformhäusern getestet – die war oft unzureichend. So wiesen viele Beratende etwa nicht auf die fehlenden Nutzenbelege hin.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 06/2023 / S.14

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