Lachübungen helfen bei der „dry eye disease“
Wenn Lachen die kostengünstigere Variante ist
Neulich in der Vorstandssitzung des Karnevalvereins Rot-Weiß. „Ich habe letztens eine Studie gelesen, dass bei trockenen Augen Lachübungen besser helfen als diese teuren Augentropfen mit Hyaluronsäure.1 Könnten wir daraus nicht etwas machen?“
Gleich geht es hoch her. „Könnten wir nicht versuchen, dass unsere Karnevalssitzungen auf Rezept verordnet werden?“ „Wie jetzt: Wolle mer die Träne reinlasse?“ „Da müssten wir bei den Krankenkassen aber ganz schön auf die Tränendrüse drücken.“
Glücklicherweise ist der Dorfdoktor der zweite Vorsitzende und hat eine brillante Idee: „Bei trockenem Auge soll man doch auch viel trinken. Wir entwickeln ein multimodales Behandlungsprinzip und fördern damit auch gleich noch den Getränkeverkauf.“ „Und bei der Weibersitzung gibt es noch Lachyoga dazu!“ „Und das verkaufen wir dann als Selbstzahlerleistung – für die Augentropfen gibt es von der Kasse schließlich auch nichts dazu.“
Der Vorstand bekommt feuchte Augen angesichts der neuen Möglichkeiten. Ganz schüchtern meldet sich da aber die neue Beisitzerin zu Wort: „Aber habt ihr vergessen, dass TrockenesAugeAde-Pharma schon seit vielen Jahren unsere Sitzungen sponsort? Müssten die nicht befürchten, dass ihr Umsatz einbricht? Und wie sollen wir uns dann finanzieren, wenn die uns das Geld streichen? Das kann ganz schön ins Auge gehen.“
„Ach was – wenn unser Plan erstmal aufgegangen ist, weinen wir denen keine Träne mehr nach.“
Stand: 3. Januar 2025 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 01/2025 / S.18