Vom Hund gebissen: Vorsichtshalber zum Arzt
Hunde beißen aus unterschiedlichen Gründen, besonders häufig wenn sie den Menschen als Konkurrenten oder Bedrohung empfinden. Kinder werden dreimal so oft wie Erwachsene gebissen, vor allem am Kopf. In vielen Fällen empfiehlt es sich, eine Arztpraxis aufzusuchen, denn die Reiß- und Quetschwunden infizieren sich leicht. Nur wenn die Haut nicht verletzt ist und die Quetschungen nicht erheblich sind, kann man sich den Weg in die Arztpraxis sparen. Ansonsten gilt: Kleinere Bisswunden sollten Sie zunächst mit lauwarmem fließenden Wasser reinigen und anschließend mit einer sterilen Kompresse abdecken.
Der Arzt benötigt Ihren Impfpass, um festzustellen, ob der Impfschutz gegen Wundstarrkrampf (Tetanus) ausreicht. Gegebenenfalls erhalten Sie eine Auffrischungsimpfung. Die Gefahr an Tollwut zu erkranken, ist bei uns und in ganz Europa extrem gering, denn außer bei Fledermäusen ist die Tollwut durch die langjährige Immunisierung von Wildtieren mit präparierten Ködern ausgerottet (GPSP 4/2008, S. 9). Sollte bei Reisen fern der Heimat der Verdacht bestehen, dass ein tollwutkrankes Tier gekratzt oder zugebissen hat, wird mit mehreren Impfungen versucht, den Erreger zu bekämpfen.1 In manchen Ländern ist Tollwut noch häufig. Wer sich dort längere Zeit aufhält und vor allem in ländlichen Gebieten viel zu Fuß unterwegs ist, sollte eine aktive Tollwutimpfung erwägen. Dann ist im Fall der Fälle die Behandlung einfacher.
Stand: 1. Dezember 2012 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 06/2012 / S.15