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© ananaline/iStock

Therapieentscheidungen: Jeder Facharzt hat seine Sicht

Männer mit Prostatakarzinom können oft zwischen verschiedenen Therapien wählen: Prostata radikal entfernen, Bestrahlung oder Abwarten und Beobachten. Was ihr Arzt ihnen nahelegt, hängt erheblich von seiner Fachrichtung ab:1 Bei einer geschätzten Lebenserwartung von noch zehn Jahren empfahlen im Jahr 2000 immerhin 9 von 10 Urologen eine Prostataentfernung. Hingegen meinten 7 von 10 Röntgen-Fachärzten, dass Bestrahlung und Prostataentfernung gleich effektiv seien. Auch heute noch hängt es von der Fachzugehörigkeit des Arztes ab, wozu er rät: 7 von 10 Männern mit Prostatakrebs, die einen Urologen konsultierten, wurde ihre Prostata entfernt, während 8 von 10 Männern, die sowohl einen Urologen als auch einen Radiologen aufsuchten, Bestrahlungen erhielten. Von den Patienten, die einen Allgemeinmediziner konsultierten, entschieden sich übrigens die meisten (6 von 10) für ein beobachtendes Abwarten.2 Solche unterschiedlichen Empfehlungen sind für Patienten misslich – vielleicht aber auch Ausdruck des unzureichenden Wissens, was individuell die beste Entscheidung ist.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2011 / S.08