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Richtig trinken: Pluspunkte für Leitungswasser

Bei der Hitze, die auch in diesem Sommer viele Menschen plagt, fragen sich viele: Was und wieviel soll ich trinken? Über das wie viel haben wir bereits berichtet, und auch einige Anmerkungen über die passenden Getränke finden Sie dort. Doch über eine aktuelle Auswertung der Stiftung Warentest zu Wasser in Flaschen möchten wir an dieser Stelle unbedingt berichten. Es geht um einen Test mit 32 „stillen“ Mineralwässern.

Viele Menschen kaufen diese Produkte in Glas- oder Kunstoffflaschen in der Annahme, dass die Qualität besser ist als das Trinkwasser aus dem Hahn oder Kran – wie man je nach Region sagt. Doch Gemach: Leitungswasser ist frischer, wird gut und systematisch kontrolliert – und ist preiswert! Auch muss es nicht tausende von Kilometern transportiert werden wie das Wasser aus Thessaloniki beim „Griechen“ um die Ecke, aus Nord­italien beim „Italiener“ ein paar Straßen weiter oder das gehypte Wasser aus den Vulkanlandschaften Frankreichs. Vor allem produziert Leitungswasser nicht Unmengen Abfall in Form von Glas- oder Plastikflaschen, deren Recycelbarkeit begrenzt ist.

Zurück zur Qualität: Die Testläufe mit 32 stillen Wässern ergaben, dass etwa die Hälfte mit „Keimen oder nennenswert mit kritischen Stoffen belastet oder mit Spuren aus der Landwirtschaft und Industrie ver­unreinigt“ ist.3

Wenn der Verbraucher oder die Verbraucherin erwartet, dass teures Mineral- oder Tafelwasser besser ist als Leitungswasser, findet er oder sie hier jedenfalls keine Bestätigung. Zudem entdeckte die Stiftung Warentest, dass Baby-Mineralwässer nicht zuverlässig halten, was sie versprechen, und es darum sicherer ist, Leitungswasser für Babynahrung abzukochen. Besonders schlecht schnitten im Test übrigens mehrere als Bio gekennzeichneten Wässer ab: Von den sechs geprüften war nur eines gut, zwei waren befriedigend, eins gerademal ausreichend, aber zwei waren definitiv mangelhaft – und zwar wegen der gefundenen Keime oder schlechter mikrobiologischer Qualität. Mehr dazu und was der Begriff „Bio“ bei Wässern alles bedeuten kann, finden Sie in der aktuellen Publikation der Stiftung Warentest. Aber vielleicht noch das: Der Zusatz von Kohlensäure hemmt das Keimwachstum, darum dürften bei der Keimbelastung sprudelnde Wässer eher besser abschneiden als die stillen. Auf einen entsprechenden Test warten wir gespannt und trinken derweil weiter Leitungswasser.

Gegen den Durst
GPSP 5/2007, S. 6
GPSP 4/2018, S.4

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 05/2019 / S.14