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© ananaline/iStock

Kinder: Mehr bewegen, besser essen

Was sie dick macht – oder nicht

Dass Kinder Schlaf und Spiel brauchen, ist nichts Neues und dennoch eine zweite Meldung wert. Der Grund: Die Wissenschaftler, die in einem EU-geförderten Projekt 3 mit 11 Nationen vergleichend untersuchen, wie sich Ernährung und Lebensstil auswirken, gehen eine wichtigen Schritt darüber hinaus. Sie bemängeln nicht nur, dass viele Kinder beim Fernsehen essen und gerade die Vielgucker gern fett- und zuckerreiche Speisen futtern. Sie verkünden nicht nur, dass der Hüftumfang umso mächtiger ist, je mehr Zeit die 2- bis 8jährigen „Studienobjekte“ vor dem Bildschirm verbrachten. Sondern: Im Fall der IDEFICS-Studie wird derzeit auch geprüft, was es bringt, wenn auf die Ernährung (mehr Wasser statt süße Limo und Cola trinken) und auf bestimmte Lebensstilfaktoren (mehr Sportangebote) gezielt Einfluss genommen wird. Das Projekt, das von der Universität Bremen koordiniert wird, zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass die „Schuld“ an einem trägen, vollschlanken Nachwuchs nicht – wie so oft – allein den Eltern und ihren Kindern angelastet wird. Bemängelt werden ausdrücklich auch städtebauliche Defizite. Kinder brauchen einladende Räume, um sich zu bewegen: Spielflächen, Grünflächen und Spielstraßen. Nicht jeder kann den Fußballclub oder Ballettstunden finanzieren. Und schulische Sportangebote sind bekanntlich in den letzten Jahren immer mehr reduziert worden.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 02/2012 / S.09