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© Dmytro Aksonov/ iStockphoto.com

Herz-Check

Wichtig für alle Sportler

Wenn ein Leistungssportler im Wettkampf oder beim Training zusammengebrochen ist und nicht überlebte, erfährt man davon in den Medien. Eine Übersicht für Deutschland zeigt, dass in einem Zeitraum von viereinhalb Jahren „nur“ vier Leistungssportler am plötzlichen Herztod starben. Es trifft aber auch Amateursportler.

Die Auswertung der Datenbank „Sudden Cardiac Death Register“ (­www.scd-deutschland.de) ergab, dass im gleichen Zeitraum 265 Amateursportler beim Training einen tödlichen Herzstillstand erlitten hatten – fast ausschließlich Männer. Dabei handelte es sich keineswegs nur um ältere Menschen, denn das Durchschnittsalter war 47 Jahre.1

Und erwartungsgemäß setzte das Herz besonders häufig beim beliebten Fußball und dem trendigen Laufen aus. Die Gründe sind unterschiedlich: Jüngere Sportler haben zum Beispiel eher Herzmuskelerkrankungen, von Geburt an ungewöhnlich verlaufende Herzkranzgefäße oder eine Herzmuskelentzündung. Bei älteren Menschen spielen insbesondere verengte Herzkranzgefäße eine Rolle – also die „koronare Herzkrankheit“.

Erhöht ist das Risiko bei untrainierten Erwachsenen, die nach längerer Pause wieder mit einem anspruchsvollen Training beginnen. Obwohl Sport insgesamt dem Körper gut­tut, kann das Herz die erhöhte Belastung unter Umständen nicht verkraften. Die zweite auffällige Risikogruppe sind Erwachsene, die nach einem Atemwegs- oder Magen-Darm-Infekt zu früh wieder mit dem Sport beginnen. Denn die Erreger können eine Herzmuskelentzündung hervorgerufen haben, die noch nicht auskuriert ist.

Generell empfehlen Kardiologen eine Sporttauglichkeitsuntersuchung, wenn man sich entscheidet, intensiver Sport zu treiben. Meistens reicht dafür ein kleiner Check mit Gespräch, körperlicher Untersuchung und der Ableitung eines Ruhe-EKG, eventuell ist auch ein Belastungs-EKG sinnvoll. Bei älteren Sportlern ist zudem eine regelmäßige Kontrolle ratsam. Klären Sie das am besten im Detail mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
Tipp: Normalerweise erstatten gesetzliche Krankenkassen eine sportärztliche Untersuchung nicht.2 Sie können aber anfragen, ob ein Teil der Kosten übernommen wird – etwa im Rahmen des „Check-Up 35“, einer Kassenleistung.

IGeL: GPSP 4/2006, S. 10

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 04/2017 / S.26