Eisenpräparate
Unsere Nahrung enthält genügend Eisen, sodass normalerweise keine Eisenpräparate nötig sind. Echter Eisenmangel kann eine Folge von einseitiger Ernährung sein, etwa bei Verzicht auf Fleisch. Häufigere Ursachen sind z.B. Blutungen (da mit dem roten Blutfarbstoff mehr Eisen verloren geht als aufgenommen wird) oder ein erhöhter Eisenbedarf, beispielsweise in der Schwangerschaft.
Eisen ist wichtiger Bestandteil des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, der für den Sauerstofftransport im Körper sorgt. Wer zu wenig Eisen hat, kann eine so genannte Eisenmangelanämie (Blutarmut) entwickeln und fühlt sich dann müde und schlapp. Wenn Ihre Ärztin oder Ihr Arzt einen echten Mangel diagnostiziert hat, sucht er nach den Ursachen. Um den Mangel zu beheben, werden neben einer eisenreichen Ernährung Eisentabletten empfohlen. Im Fall einer Blutarmut übernehmen die Kassen die Kosten für die Medikamente.
Je nachdem wie viel Eisen dem Körper fehlt, müssen eisenhaltige Arzneimittel mehrere Wochen, oft einige Monate lang eingenommen werden, bis der Mangel ausgeglichen ist. Bewährt haben sich Präparate mit Eisensulfat. Die gibt es – bezogen auf den Gehalt an reinem Eisen – in Dosierungen zwischen 50 mg und 105 mg pro Tablette. Eine übliche Tagesdosis beträgt 100 mg.
Eisenpräparate werden oft schlecht vertragen.
Typische Nebenwirkungen sind Magenbeschwerden und Unwohlsein. Die Nebenwirkungen hängen dabei im Wesentlichen von der Höhe der Dosis und der Art der Einnahme ab. Als Faustregel gilt, dass die Tabletten auf nüchternen Magen vor einer Mahlzeit schlechter vertragen werden als bei Einnahme während oder nach dem Essen. Andererseits gelangt bei leerem Magen mehr Eisen in den Blutkreislauf als bei vollem Magen. Grundsätzlich soll Eisen mit viel Flüssigkeit geschluckt werden, am besten mit einem Glas Wasser oder Orangensaft. Milch, Kaffee oder Tee sind nicht geeignet, sie behindern – ebenso wie Getreideprodukte – die Aufnahme des Eisens in den Körper.
In der folgenden Tabelle vergleichen wir die Kosten von Eisensulfatpräparaten mit jeweils 100 Dragees, Kapseln oder Tabletten, die 50 mg oder 100 mg reines Eisen enthalten. Zugrunde gelegt haben wir eine tägliche Dosis von 100 mg reinen Eisens, also 2 Tabletten zu 50 mg oder 1 Tablette zu 100 mg. Es fällt auf, dass die Präparate mit 50 mg Eisen, bezogen auf diese Tagesdosis nicht unbedingt teurer sein müssen als die Mittel mit 100 mg pro Tablette. Für die teuersten Präparate müssen 60% mehr bezahlt werden. Im Vergleich zu den preiswerten Haemoprotect® 100 Kapseln (6,28 Euro pro Monat) kosten Aktiferrin® N und Hämatopan®50 (jeweils 10,06 Euro pro Monat) 3,78 Euro pro Monat mehr.
Stand: 1. Februar 2007 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 01/2007 / S.11