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Editorial 3/2009

Liebe Leserin, lieber Leser,

© Elke Brüser

„Werden wir alle sterben?“ fragt ein Journalist in Mexiko, als sich die Berichte über Erkrankungen an Schweinegrippe überschlugen. „Ja, das werden wir, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht an Grippe“, war die weise Antwort des befragten Experten. Inzwischen zeichnet sich angemessene Gelassenheit ab. Der neue Erreger ist eine genetische Mischung der Grippeviren von Menschen, Schweinen und Vögeln und deutlich weniger aggressiv als befürchtet.

Dennoch: Je mehr wir um die Welt reisen, desto leichter können sich Krankheitserreger ausbreiten und desto schwieriger ist die Prognose, wie bedrohlich eine neu entstandene Infektionskrankheit für die Weltbevölkerung werden kann. Unsicher ist auch der Nutzen von Grippemitteln wie Oseltamivir (Tamiflu®). Ob sie gegen die Mexikanische® Grippe helfen, ist unklar. Beängstigend ist aber die Geschwindigkeit der Resistenzentwicklung der üblichen Grippeviren gegen Oseltamivir.

Auch von anderer Seite droht Ungemach. Die schweizerische Kontrollstelle Swissmedic warnt davor, Mittel gegen Virusgrippe über das Internet zu beziehen. Sie rechnet mit häufigen Fälschungen, die zu wenig Wirkstoff oder gar gesundheitsschädigende Substanzen enthalten (siehe auch Seite 3): „Damit wird in unverantwortlicher Weise die Angst der Bevölkerung genutzt, um Profit zu machen.“

In den USA und in Kanada warnen Behörden längst vor Trittbrettfahrern, die ungeprüfte Produkte gegen die Mexikanische Grippe anbieten. Hierzu rechnen wir beispielsweise Cystus® 052Infektblocker (Seite 9). Entsprechende Warnungen aus Deutschland? Fehlanzeige. Wir wünschen uns Behörden, auf deren Tatkraft im Sinne des vorbeugenden Verbraucherschutzes Verlass ist,

Ihr Wolfgang Becker-Brüser

– Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2009 / S.02

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