Editorial 3/2013 von Prof. Dr. Walter Thimme
Liebe Leserin, lieber Leser,
Salz ist lebenswichtig! Aber wie viel Salz muss es sein? Das ist ein interessantes Thema dieser Ausgabe (S. 12).
Für viele Menschen sind Arzneimittel oft genau so lebenswichtig wie Salz. Sie müssen genau darüber informiert sein. Aber in der Werbung werden oft nur die gewünschten Wirkungen geschildert und zwar übertrieben günstig. In diesem Heft erfahren Sie auch mehr über unerwünschte Wirkungen, z.B. welche Arzneimittel Depressionen auslösen können (S. 10).
Und das Beispiel Flexiseq® (S. 6) zeigt, wie Anbieter es schaffen, wissenschaftliche Studien besser aussehen zu lassen als sie eigentlich sind. Zwei Autoren waren Mitarbeiter des Herstellers. Testpersonen mit Arthroseschmerzen im Knie wurden unterschiedlich entweder mit speziellen Einreibungen, Tabletten oder Placebo behandelt und nach 12 Wochen nachuntersucht. Dabei war im Vergleich zur Placebobehandlung die Schmerzbesserung in allen Gruppen zwar ganz unbedeutend besser, durch einen Vergleich mit dem Ausgangswert kann man aber auch eine Besserung um 30% beschreiben. Das ist viel werbewirksamer.
Solche und ähnliche Tricks werden nur von unabhängigen Zeitschriften enttarnt. Es muss sie geben. Sie sind „das Salz der Erde“ (Mt 5,13).
Eine informative Lektüre wünscht Ihnen
Ihr Prof. Dr. Walter Thimme
Stand: 19. März 2013 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2013 / S.03