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Editorial 1/2013 von Jörg Schaaber

© Roland Brinkmann

Liebe Leserin, lieber Leser,

Passend zur trüben Jahreszeit haben wir einiges Erhellendes zum  Thema Erkältung recherchiert: Das Otriven® Sinuspray hat ein grünes Mäntelchen umgehängt bekommen – das kann die im Präparat enthaltene (übrigens sinnvolle) „Chemie“ aber nur unvollkommen bedecken (S. 9). Über Umckaloabo® gibt es wenig Gutes zu berichten – immer mehr Werbebehauptungen darf der Hersteller nicht weiter verbreiten. Geranien machen sich schön auf dem Balkon, als Medikament überzeugt der Wurzelextrakt nicht (S. 18). Auch Sinupret® Extract können wir Ihnen gegen entzündete Nasennebenhöhlen nicht empfehlen, denn wenn überhaupt, setzt eine Linderung erst spät ein. Besser behandeln Sie Beschwerden gezielt mit einem bewährten Schmerzmittel oder kurzzeitig (!) mit abschwellenden Nasentropfen (S. 26).

Aber erst mal dürfen Sie ab S. 4 entspannt abtauchen. Ein schönes Hobby – wir sagen Ihnen, worauf Sie achten müssen, wenn Sie mit dem Tauchen anfangen wollen, damit es zum ungetrübten Vergnügen wird. Honig schmeckt vielen gut, aber taugt er als Arzneimittel? S. 10.  Manchmal ist weniger mehr – auch ohne, dass man auf Genuss verzichten muss. Das gilt für Fruktose, die Gicht auslösen kann (S. 23) genauso wie für cholesterinsenkende Margarine. Der Hersteller von Becel pro.aktiv® hatte behauptet, es gäbe keine wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die Bedenken gegen seine  spezielle Margarine äußerten. Ein Gericht urteilte, das sei eine Meinungsäußerung, deren Wahrheitsgehalt man nicht überprüfen müsse (S. 17).

Dass ein Pharmakonzern ein für Leukämiekranke lebenswichtiges Medikament einfach vom Markt nimmt, ist ein Skandal. Die Firma will den Wirkstoff  künftig gegen multiple Sklerose anbieten und deutlich teurer verkaufen (S. 25). Dies und noch viel mehr finden Sie in diesem Heft. Begeben Sie sich auf Entdeckungsreise.

Ihr Jörg Schaaber

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 01/2013 / S.03

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