DiGA werden immer teurer
Techniker Krankenkasse spricht von Preisspirale
Immer höhere Preise für digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) beklagt der aktuelle DiGA-Report der Techniker Krankenkasse.1 Demnach seien die Durchschnittspreise in den vergangenen drei Jahren deutlich gestiegen: Waren es 2020 pro Anwendung noch 418 Euro, lag der Durchschnitt 2023 bereits bei 628 Euro. Die höheren Preise betreffen auch DiGA, deren Nutzen sich wegen fehlender Studien noch nicht bewerten lässt.
Hersteller können im ersten Jahr die Preise frei festlegen, auch wenn die App nur als vorläufig verschreibungsfähig eingestuft ist. Dann schließen sich Preisverhandlungen mit der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) an. Die Techniker Krankenkasse kritisiert, dass Hersteller zu Beginn zunehmend höhere Preise aufrufen, um die späteren Abschläge aus den Preisverhandlungen zu kompensieren. Dadurch habe sich eine Preisspirale nach oben entwickelt.
Bislang machen die Kosten für DiGA in der gesetzlichen Krankenversicherung nur einen kleinen Teil der Gesamtkosten aus. Laut GKV-Spitzenverband gaben die gesetzlichen Krankenkassen zwischen September 2020 und September 2023 für DiGA insgesamt 113 Millionen Euro aus.2 Zum Vergleich: Allein für das Jahr 2023 lagen die Kosten für Arzneimittel bei rund 50 Milliarden Euro.3
Stand: 28. Juni 2024 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 04/2024 / S.15