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© ananaline/iStock

Biotin verfälscht Schilddrüsen-Test

Bei Menschen, die Präparate mit Biotin einnehmen, können Messungen der Schilddrüsen-Hormone falsch niedrige oder falsch erhöhte Werte ergeben. Darauf wies die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) Ende 2022 hin.1

Die Ergebnisse solcher Untersuchungen helfen etwa, bestimmte Schilddrüsen-Erkrankungen zu erkennen. Bei Menschen, die das Schilddrüsen-Hormon L-Thyroxin einnehmen, können Ärztinnen und Ärzte auf der Basis der Messungen die Dosis der Medikamente anpassen. Falsche Ergebnisse bei den Schilddrüsen-Werten können also zu zahlreichen Problemen führen.

Für Menschen mit Schilddrüsen-Erkrankungen ist es deshalb wichtig, vor Untersuchungen Arzt oder Ärztin darüber zu informieren, wenn sie Nahrungs­ergänzungsmittel oder Arzneimittel mit Biotin einnehmen.

Arzneimittel mit Biotin sind zugelassen bei Mangelzuständen, die etwa durch eine angeborene Stoffwechselstörung entstehen. Daneben steckt Biotin aber auch in Produkten, die für schönere Haare, Haut oder Nägel angepriesen werden, sowie in Multivitamin-Präparaten. Es lohnt also ein Blick auf die Zutatenliste des Nahrungsergänzungsmittels. Manchmal wird Biotin auch als „Vitamin B7“ oder „Vitamin H“ bezeichnet.

Außer Schilddrüsen-Tests kann Biotin auch andere Labormessungen stören. Dazu gehören etwa Untersuchungen, die bei Verdacht auf einen Herzinfarkt durchgeführt werden.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 02/2023 / S.14