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Mangostan Gold: Ein Saft, der sein Geld nicht wert ist

Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln und Medizinprodukten scheuen weder Geld noch Aufwand, um Verbraucher vom Nutzen ihrer Produkte zu überzeugen. GPSP pickt für Sie auffällige Produkte heraus: Diesmal  ein Saft, der sein Geld nicht wert ist.

Anbieter:

Mangostan-Gold Ltd. & Co. KG, Berlin.

Was ist Mangostan Gold?

Das Getränk enthält Bestandteile aus Mangostan früchten, Feigenkaktus, Acerola Kirsche und Granatapfel sowie Traubenkernextrakt und Meeresmineralien. Vier Flaschen zu 0,75 l kosten 119 Euro.

Was wird versprochen?

Um die stärksten Heilkräfte traditioneller Naturmedizin zu suchen, sind die Firmengründer angeblich ein Jahr lang um die Welt gereist. Ihr Produkt, ein flüssiges Nahrungsergänzungsmittel mit „revolutionärer Wirkstoff kombination“, soll eine „klare Alleinstellung“ besitzen, „denn es vereint sowohl die wertvollen Xanthone der Mangostanfrucht als auch die exotischen Naturkräfte (Radikalfänger) aus sechs Welten“.1 „In Kombination mit anderen antioxidanzienreichen Naturstoff en … unterstützt die Frucht eff ektiv und spürbar die Gesundheit“.2 Durch seine Inhaltsstoff e zählt es zu den funktionellen Getränken, „die für die zeitgemäßen und zukunftsträchtigen Trends Anti-Aging, Healthy Lifestyle, Wellness, Beauty, Life Quality, Gesundheitsvorsorge und Pro-Aging geeignet sind“.1 Und nicht nur das: Der Anbieter wirbt damit, dass das Getränk beispielsweise Diabetes, Neurodermitis, Schuppenfl echte, Allergien, Gicht und sogar Bandscheibenvorfall positiv beeinfl usst habe.1

Was ist belegt?

Auf Anfrage nach Nutzenbelegen durch aussagekräftige klinische Studien erhalten wir die Auskunft, dass man „keine klinischen Studien liefern“ kann. „Erfahrungsberichte“ könne man uns „hingegen zukommen lassen“.3

Was sagt GPSP?

Auf Erfahrungsberichte verzichten wir dankend. Derartige Märchenstunden findet man im Internet zuhauf, nach dem Motto: Seit acht Wochen trinke ich den Saft, habe seitdem keine Migräneanfälle mehr und Insulin muss ich auch nicht mehr spritzen. – Die Vermarktung erfüllt gleich mehrere Kriterien für Quacksalberei: Legendenbildung (aufwändige Reise der Firmengründer), exotische Naturkräfte, breite Anwendungsversprechungen, Superlative wie „revolutionär“, „Alleinstellung“ sowie unglaubwürdige und unrealistische Erfahrungsberichte (vgl. GPSP 6/06, Seite 6 bis 7). Die Werbelüge, dass antioxidative und Radikalfänger-Eigenschaften gleichbedeutend mit gesundheitsfördernder Wirksamkeit sind, ist längst widerlegt. Als Folge der langfristigen Einnahme von Antioxidanzien ist sogar Krebs beschrieben (GPSP 1/09, Seite 3-4). Die Vermarktung des extrem teuren Saftes besitzt zudem hohes Abzockerniveau.

PDF-Download

– Gute Pillen – Schlechte Pillen 04/2009 / S.14