Aluminium und Lebensmittel
Sie haben erst kürzlich wieder über Aluminium in Deos berichtet. Wie ist es denn beim Kochen: „Garen in Alufolie“? Ist Alufolie aus der Küche sinnvollerweise zu verbannen? Auch der Joghurt mit Aludeckel? Manche lecken den ja besonders gern ab. C. S.
GPSP: Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat die Aluminiumbelastung durch Speisen untersucht, denn viele Lebensmittel enthalten natürlicherweise Aluminium.1 Das BfR geht davon aus, dass bei durchschnittlicher Ernährung keine schädlichen Mengen aufgenommen werden.2 Allerdings kann die zusätzliche Belastung durch Aluverpackungen problematisch sein. Das BfR hat mehrfach untersucht, wie sich Verpackungen auf die Aluminiumbelastung von Speisen auswirken. Das Ergebnis: Aluverpackungen können den Aluminiumgehalt von Lebensmitteln erhöhen. Sie führen allerdings nur bei sauren oder stark salzhaltigen Speisen zu bedenklichen Werten. Dabei spielt die Dauer des Kontakts zwischen Verpackung und Speise eine wichtige Rolle. Vor allem Fertiggerichte, die vor dem Verzehr in der Packung erhitzt und länger warmgehalten werden, können erhebliche Aluminiummengen aufnehmen. Das BfR ermittelte im Versuch mit Sauerkrautsaft, Apfelmus und passierten Tomaten deutliche Grenzwertüberschreitungen.3 Das wird aber nur beim regelmäßigen Verzehr von Gerichten in Aluminiumschalen zum Problem. Deshalb sollten für saure und sehr salzige Speisen nur beschichtetes Aluminium oder – noch besser – andere Materialien als Verpackung verwendet werden.
Alufolie für den Haushalt ist nicht beschichtet. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, sollten Sie sie sparsam verwenden und wenn möglich, auf andere Materialien ausweichen. Die Aludeckel beim Joghurt sind beschichtet, sodass eine relevante Aufnahme von Aluminium eher unwahrscheinlich ist.
Übrigens sind auch Laugen ein Problem; deshalb sollten Brezeln nicht auf Aluminiumblechen gebacken werden.2
Stand: 30. Juni 2021 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 04/2021 / S.24