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Saubere Luft verlängert das Leben

In Europa und den USA ist seit den 1970er Jahren der Umweltschutz bemüht, die Luftverschmutzung zu reduzieren. Von der Autoindustrie und von Regierungen wird aber immer wieder die Frage gestellt, ob Maßnahmen zur Luftverbesserung überhaupt einen günstigen Einfluss auf unsere Gesundheit und auf die Lebenserwartung haben. 

Schon länger ist bekannt: In Städten und einzelnen Stadtteilen mit hoher Feinstaubverschmutzung leiden mehr Menschen an Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen als anderswo. Außerdem sterben die Menschen hier früher.1,2,3

Jetzt wurde untersucht, ob man gesünder ist und länger lebt, wenn die Luftverschmutzung gezielt verringert wird. Eigentlich sollte dies keine Frage sein, sagt der gesunde Menschenverstand, aber es ist gewiss sinnvoll, solche Wechselbeziehung systematisch zu überprüfen. Dafür wurden die Ergebnisse der (Feinstaub-)Messungen in 51 US-Metropolen über vier Jahrzehnte ausgewertet.4 Die Wissenschaftler verglichen Zeiten mit hoher Luftverschmutzung in den 1970er und 1980er Jahren mit entsprechenden Messungen nach Einleitung wirksamer Maßnahmen gegen die Verschmutzung in den letzten 20 Jahren. Andere wichtige Einflüsse auf die Gesundheit – wie die Rauchgewohnheiten und der Sozialstatus – wurden bei der Auswertung berücksichtigt, um solche Einflussfaktoren herauszurechnen, die die Ergebnisse verfälschen könnten. Denn Gesundsein ist bekanntlich auch eine Frage des persönlichen Lebensstils.

Wie der Vergleich ergab, ist die Luftverschmutzung in den 51 Städten um mehr als 30% zurückgegangen. Im gleichen Zeitraum stieg die Lebenserwartung um etwa 2,7 Jahre. Davon sollen 0,6 Jahre auf das Konto einer verbesserten Luftqualität gehen, rechneten die Fachleute aus.

Diese Ergebnisse entsprechen Beobachtungen aus den Niederlanden, Finnland und Kanada. Alle bestätigen die Bedeutung guter Luft: In Re­gionen mit hoher Luftverschmutzung steigt die Lebenserwartung, wenn die Feinstaubbelastung verringert wird.5 Das ist eine gute Botschaft.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 02/2009 / S.05