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© Hendra Su/iStock

Roter Reis: Todesfälle in Japan

Produkte vom Markt genommen

In Japan sind durch Nahrungsergänzungsmittel mit Rotem Reis bislang fünf Menschen gestorben, mehr als 150 mussten wegen Nierenproblemen im Krankenhaus behandelt werden. 12.000 Personen berichteten von gesundheitlichen Problemen.

Inzwischen wurden fünf Produkte eines Herstellers vom Markt genommen, weitere Hersteller hat die japanische Regierung mit der Überprüfung ihrer Produkte beauftragt. Die genaue Ursache für die gesundheitlichen Probleme und Todesfälle ist bisher ungeklärt, möglicherweise spielen Verunreinigungen eine Rolle.1

Roter Reis enthält beträchtliche Mengen der Substanz Monacolin K, die chemisch mit dem verschreibungspflichtigen Cholesterinsenker Lovastatin identisch ist. Aber auch ohne Verunreinigungen birgt Roter Reis erhebliche Gesundheitsgefahren: So können Nieren, Leber und Muskulatur geschädigt werden, auch schwere Hautreaktionen sind bekannt. Problematisch ist zudem, dass in Nahrungsergänzungsmitteln die enthaltenen Mengen stark schwanken dürfen.

Behörden, Verbraucherschutzorganisationen und GPSP warnen schon seit vielen Jahren vor der Einnahme von Rotem Reis. Die aktuellen Ereignisse bestätigen das. Rechtlich ist die Situation in Deutschland jedoch unbefriedigend: Denn obwohl die deutsche Zulassungsbehörde Rote-Reis-Produkte mit einer Tagesdosis von mehr als 5 mg Monacolin K eigentlich als verschreibungspflichtige Arzneimittel einstuft, kann sie solche Produkte nicht vom Markt nehmen – dafür sind die Lebensmittelüberwachungen der einzelnen Bundesländer zuständig. Und im Internet sind solche Produkte problemlos erhältlich.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 04/2024 / S.14