Vorsicht, entflammbar: Kopflausmittel Etopril®
Bereits vor neun Jahren machten wir darauf aufmerksam, dass bestimmte Kopflausmittel, die auf die Kopfhaare gesprüht oder eingerieben werden, leicht entflammbar sind und dadurch zu schweren Verbrennungen führen können (GPSP 2/2009, S. 10). Das kann zum Beispiel passieren, wenn das behandelte Haar – die Mittel müssen zum Teil stundenlang einwirken – in die Nähe einer Kerze kommt oder wenn eine Zigarette angezündet wird. Mehrfach ist dabei das dimeticonhaltige Mittel Etopril® aufgefallen. So auch jetzt, und zwar obwohl auf der Verpackung und in den Gebrauchsinformationen auf die leichte Entflammbarkeit hingewiesen wird.
Das arznei-telegramm® berichtet, dass die britische Arzneimittelbehörde MHRA Verbraucher aktuell vor schweren Verbrennungen mit dem Kopflausmittel Etopril® warnt.2 Von Zündquellen solle man sich so lange fernhalten, bis das Mittel wieder ausgewaschen ist.
Kopflausmittel sind Arzneimittel oder – wie etwa Etopril® – Medizinprodukte. Geprüfte und anerkannte Mittel gibt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) bekannt. Bürgernah sind diese Informationen aber nicht. Außerdem kann sich die Zusammensetzung einzelner Präparate ändern. Als nicht-entflammbares wirksames Mittel nennt das arznei-telegramm® das dimeticonhaltige Mittel Dimet 20®. Unser Tipp: Lassen Sie sich in der Apotheke gut beraten, fragen Sie nach und beachten Sie strikt die Gebrauchsinformationen.
Stand: 3. Mai 2018 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2018 / S.14