Zum Inhalt springen
© ananaline/iStock

Herzkranke und Sex: Verzicht ist selten nötig

Beim Sex, speziell beim Orgasmus, steigen Herzfrequenz und Blutdruck kurzzeitig an – jedoch meist nur für wenige Sekunden und außerdem überschreitet der Puls nur selten 130 pro Minute. Der systolische Blutdruck2 bleibt in der Regel unter 170 mm Hg. US-amerikanische Kardiologen konnten Menschen mit Herzproblemen daher kürzlich beruhigen.1 Herzinfarkt, plötzlicher Herztod und Angina-pectoris-Anfälle sind nur sehr selten eine Folge von Sex. Aber natürlich müssen Herzpatienten sorgfältig untersucht sein, etwa mit einem körperlichen Belastungstest auf dem Laufband oder dem Fahrrad-Ergometer, und ihre Medikamente einnehmen. Bei den meisten Patienten und Patientinnen raten Kardiologen nicht von sexueller Aktivität ab. Wer aber zum Beispiel neu erkrankt ist und Blutdruckprobleme, Atemnot oder Herzrhythmusstörungen hat, sollte solange auf Sex verzichten, bis er medikamentös gut eingestellt ist. Wichtig ist außerdem, regelmäßig Sport, am besten Herzsport, zu betreiben (GPSP 1/2006 S. 6). Wer an Herzschwäche leidet oder schon einen Herzinfarkt hatte, kann dadurch Herz-Kreislauf- Komplikationen verringern. – Auf jeden Fall sollten herzkranke Patienten das Thema Sex mit ihrem Arzt besprechen, insbesondere wenn sie potenzsteigernde Medikamente einnehmen wollen, denn diese können Herzanfälle begünstigen.

PDF-Download

– Gute Pillen – Schlechte Pillen 04/2012 / S.08