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© ananaline/iStock

Tabak – Deutschland auf richtigem Weg

Nach seinem ersten Tabakatlas im Jahr 2009 hat das Deutsche Krebsforschungszentrum nun den „Tabakatlas Deutschland 2015“ veröffentlicht. Er illustriert etwa, in welchen Regionen mehr geraucht wird (in Norddeutschland) und in welchen mehr Menschen durch Tabakkonsum an Lungenkrebs sterben (Berlin und Bremen), wo in der EU noch immer in Gaststätten gequalmt werden darf (nur in Tschechien) oder in welchen EU-Staaten weiterhin Außenwerbung – also auf Plakaten – für Tabakprodukte erlaubt ist (nur in Deutschland und Bulgarien). Darüber hinaus liefert er eine enorme Menge an Daten, die interessant aufbereitet zeigen, wie sich der Tabakkonsum in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat – genauer gesagt speziell in den letzten zehn Jahren zurückentwickelt hat. Denn 2005 rauchte in fast allen EU-Staaten noch etwa jeder Dritte. Heute, ein Jahrzehnt später, ist es unter den Erwachsenen nur noch jeder vierte (etwa in Deutschland) oder sogar nur noch jeder fünfte (etwa in Großbritannien).

Shishas und E-Zigaretten sind „in“

Zum Glück macht diese schaubildreiche Broschüre unmissverständlich klar, wie sehr die positive Entwicklung auf das Konto von ganz konkreten Maßnahmen geht: Werbeverbote, Tabaksteuererhöhungen, Warnhinweise und Nichtraucherschutzgesetze. Diese haben weltweit viele Staaten umgesetzt, nachdem sie sich unter Leitung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf ein weltweites Abkommen geeinigt hatten, um den Tabakgebrauch einzudämmen (FTCT) 9.

Bei allem Guten gibt es auch Sorgen: Nach den Shishas sind bei uns die E-Zigaretten in Mode gekommen, und diese Dampfer stoßen in eine Gesetzeslücke, da sie derzeit nicht als Tabakprodukte reguliert werden (GPSP 3/2012, S. 14 und 2/2014, S. 9). Aber immerhin wurde hierzulande kürzlich der Verkauf von E-Inhalationsprodukten an unter 18-Jährige verboten.10 Und 2016 wird die EU wahrscheinlich den Gebrauch von nikotinhaltigen Dampfern einschränken.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 01/2016 / S.14