Sichere Gesundheitsdaten?
Wer Gesundheits-Apps nutzt, verrät den digitalen Helfern manchmal ziemlich intime Details: Die reichen von der Höhe des Blutdrucks über mögliche depressive Symptome bis hin zu Einzelheiten über den Menstruationszyklus. Deshalb ist es wichtig, auf einen ausreichenden Datenschutz zu achten.
Dass es damit bei manchen Apps erheblich hapert, zeigt eine australische Analyse von Anwendungen, die für das mobile Betriebssystem Android angeboten werden. Von den knapp 16.000 untersuchten Apps waren 88 Prozent so programmiert, dass sie Nutzerdaten erfassen können. Die meisten davon nutzten die Dienste von Drittanbietern, an die die Daten übertragen werden. Das umfasste auch die Nachverfolgung für Werbe- oder Trackingzwecke. Fast jede vierte Datenübertragung war nicht ausreichend technisch gesichert, bei fast 30 Prozent fehlten Datenschutzhinweise. Bei denjenigen Apps, die detaillierte Angaben zum Umgang mit den Daten machten, stimmte das tatsächliche Vorgehen bei jeder vierten nicht mit den eigenen Angaben überein.2
Das Forschungsteam weist darauf hin, dass Apps aus anderen Bereichen zwar noch häufiger Nutzerdaten sammeln als Gesundheits-Apps. Da es sich hier jedoch um noch sensiblere Daten handelt, müssten allerdings auch noch strengere Maßstäbe gelten. Die Analyse berücksichtigte nur solche Apps, die von Australien aus zugänglich waren. Ob die Situation in der EU besser ist, in der seit 2018 die Datenschutz-Grundverordnung strenge Vorgaben macht, bleibt offen.
Datenschutz Apps
GPSP 4/2021, S. 15
Stand: 1. November 2021 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 06/2021 / S.14