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© ananaline/iStock

Schmerzlinderung: Wie die Einstellung hilft

Es ist kein Geheimnis, dass Schmerzen in verschiedenen Situationen unterschiedlich wahrgenommen werden und jeder anders mit ihnen umgeht. Darum hängt es nicht allein vom Arzneimittel ab, wie gut sich ein Schmerz lindern lässt, sondern auch von der Psyche des Schmerzgeplagten. Eine kleine Studie1 mit gesunden Versuchspersonen hat nun gezeigt, dass sich unangenehme Hitzereize bei gleicher Schmerzmittelmenge unterschiedlich gut ertragen lassen. Ausschlaggebend war die eigene Erwartung: Wer nicht weiß, dass er ein stark wirksames Mittel erhält, hat mehr Schmerzen als jemand, der davon ausgeht, dass er eine gute Schmerzlinderung bekommt. Am wenigsten profitiert von einem Schmerzmittel derjenige, der damit rechnet, dass er heftige Schmerzen haben wird. Fazit: Eine positive Erwartung an die Wirksamkeit eines Arzneimittels steigert offenkundig dessen schmerzlindernde Wirkung. Die Studie erklärt nicht nur Plazebowirkungen, sondern erlaubt einen Einblick in Verarbeitungsprozesse im Gehirn. Zeitgleich mit den Schmerztests wurde nämlich die Aktivität verschiedener Hirnareale erfasst (mittels funktioneller Magnetresonanztomographie; fMRT). Die Untersuchung ergab, dass je nach Erwartungshaltung unterschiedliche Areale mit der Schmerzverarbeitung beschäftigt waren.

 

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 02/2011 / S.09