Marathonlauf: Schmerzmittel riskant
Marathonläufer sorgen offenbar vor – aber falsch! In Bonn nahm jede/r zweite ein rezeptfrei erhältliches Schmerzmedikament ein, bevor er oder sie an den Start ging.1 Das geht aus Fragebögen hervor, die fast die Hälfte der 7.000 Teilnehmer nachträglich ausgefüllt hatte. Meist waren die Präparate nicht vom Arzt verordnet worden und häufig wurden sie falsch dosiert. Diclofenac und Ibuprofen waren weitaus beliebter als Acetylsalicylsäure (von der beim Sport abgeraten wird). Schlimmer noch ist, dass die Läuferinnen und Läufer von den Schmerzmitteln nicht profitieren, aber sinnlos Risiken eingehen. Wer vor dem Lauf ein Schmerzmittel nahm, bekam während des Wettstreits öfter erhebliche Beschwerden: Kreislaufversagen, Erbrechen, blutigen Durchfall oder blutigen Urin. Vor allem aber: Wer wegen Komplikationen wie Nierenversagen oder Magen- oder Darmblutungen ins Krankenhaus musste, hatte in jedem Fall zuvor etwas gegen Schmerzen genommen.
Stand: 1. Dezember 2010 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 06/2010 / S.08