Malaria: So fern und doch so nah
Wer heutzutage den Urlaub in einem subtropischen oder tropischen Gebiet mit Malaria verbringt, lässt sich vom Arzt je nach Region das passende Medikament verordnen und schützt sich vor herumschwirrenden Mücken mit passender Kleidung, mit Repellent und Moskitonetz so gut es geht. Damit kann er in der Regel Malaria vorbeugen. Doch viele Bewohner solcher Gebiete erkranken an Malaria. Für sie ist die Behandlung mit zuverlässigen Präparaten oft unerschwinglich, weil Medikamente und Preise bisher in den reichen Industrienationen gemacht wurden. Aber die Zeiten ändern sich: In China und Indien werden günstige Generika hergestellt, manche Stiftungen oder Nationen subventionieren den Abgabepreis der Hersteller. Auch die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Malaria kommt endlich voran. Lange hatten Arzneimittelfirmen wenig Interesse an der Erforschung guter Malariamittel, denn der afrikanische oder südamerikanische Kunde war nicht zahlungskräftig. Aber es bewegt sich etwas: Gemeinnützige Initiativen versuchen die Forschungslücke bei Malaria zu schließen.
Die Bedingungen in Europa ändern sich ebenfalls: Klimawandel und Reiselust lassen wieder mehr Malariamücken in feuchtwarmen Biotopen wie der südfranzösischen Camargue gedeihen. Kaum einer weiß, dass zu Zeiten von Friedrich Schiller und bis ins 19. Jahrhundert hinein die Mücken am Rhein und in norddeutschen Moorlandschaften für Malariaepidemien sorgten. Damals sprach man vom Wechselfieber (weil es kommt und geht) oder vom Sumpffieber (weil es in Feuchtgebieten ausbricht). Wer mehr zur Arzneimittelforschung in Sachen Malaria wissen möchte, oder wer lesen möchte, was die Malariamücken in Deutschland besiegt hat, bestelle sich bei unserer Mutterzeitschrift „Pharma-Brief“ das reich illustrierte Spezialheft „Malaria: Vom Oberrhein bis in die Tropen“ für 5 €. Man kann es auch kostenlos im Internet herunterladen: www.bukopharma.de/index.php?page=pharma-brief-spezial
Stand: 1. Oktober 2010 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 05/2010 / S.08