Jodmangel bei veganer Ernährung
Für alle, die sich vegan ernähren, ist eine kleinere Studie am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) interessant, die die Versorgung mit Vitaminen, Jod und anderen Mikronährstoffen untersucht hat.4 Sie verglich 36 Personen, die sich mit Mischkost ernähren, und 36 vegan Essende anhand von Ernährungsprotokollen, Blut- und Urinproben. In puncto Geschlecht, Alter und sozialer Parameter unterschieden sich die Gruppen nicht.
Die gute Nachricht: In der Studie zeigte sich kein Vitamin-B12-Mangel bei veganer Kost, obwohl dieser theoretisch bei rein pflanzlicher Ernährung entstehen kann (GPSP 3/2020, S. 25). Auch in den Werten für Vitamin D und Eisen unterschieden sich die beiden Gruppen wenig. Den erfreulichen Befund erklärt das BfR damit, dass fast alle Veganer und Veganerinnen sich mit Supplementen oder angereicherten Lebensmitteln versorgten. Allerdings fiel bei der Mehrzahl der vegan essenden Teilnehmenden ein Jodmangel auf, der bei jedem dritten sogar einer schweren Unterversorgung entsprach. Selbst einigen Nicht-Veganern mangelte es an Jod, aber selten und weniger stark. Das Problem: Bei stärkerem Jodmangel können sich Knoten in der Schilddrüse bilden (GPSP 4/2014, S. 19). Wer sich vegan ernährt, sollte also auf die ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen achten.
Stand: 2. November 2020 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 06/2020 / S.14