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© ananaline/iStock

Gefährlich: Medikamente im Wasser

Es ist kein Geheimnis, dass große Mengen von Arzneimitteln in die Umwelt und von dort auch ins Trinkwasser gelangen. Zu den berüchtigten Beispielen gehört das Schmerzmittel Diclofenac, von dem 70% den Körper unverändert verlassen und mit dem Urin ins Abwasser fließen. Etwa 90 Tonnen des Wirkstoffs werden jährlich in Deutschland verbraucht, 63 Tonnen gelangen demnach in den Wasserkreislauf.1

Die Klärwerke kapitulieren, weil die Konzentration – selbst von Diclofenac – im Abwasser zu gering ist, um das Medikament gezielt herauszufischen. Das ist auch eine Kostenfrage. Schweden geht das Problem an der Wurzel an: Ärzte sind gehalten, bei gleicher Wirksamkeit das jeweils umweltfreundlichere Medikament zu verschreiben. Dazu gibt es Listen, in denen die Umweltverträglichkeit eines Arzneimittels nach Kriterien wie Stabilität und Anreicherung in der Umwelt bewertet ist.2

Übrigens: Abgelaufene Medikamente gehören nicht in die Toilette, sondern zurück in die Apotheke (GPSP 6/2006, Seite 10).

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 05/2008 / S.08