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© Sabine Hortebusch/ iStockphoto.com

Erfreulich haltbar: Implantate für Hüfte und Knie

Wer sich nach sorgfältigem Abwägen für einen Gelenkersatz entscheidet, weil etwa die Schmerzen durch Arthrose unerträglich geworden sind, weiß in der Regel, dass das künstliche Gelenk nicht ewig hält und vielleicht ausgetauscht werden muss. Aus solchen Revisionen – also dem Austausch der Prothese durch eine neue – haben Wissenschaftler nun die Haltbarkeit des implantierten Gelenkersatzes abgeleitet. Dazu haben sie sowohl Fallkontrollstudien als auch Registerstudien – in die etwa die Daten von Krankenkassen eingehen – ausgewertet.2

Die gute Nachricht ist: Über 85% der Patienten hatten bereits 15 Jahre mit der künstlichen Hüfte gelebt, als der Austausch nötig war, über 70% sogar 20 Jahre lang. Und auch 25 Jahre Haltbarkeit war keine Seltenheit. Was die Knieprothesen angeht, hielten die Totalprothesen bei 90% der Patienten 20 Jahre; den Registerstudien zufolge waren es sogar rund 95% der Patienten. Teilprothesen schnitten etwas schlechter ab: Gut 70% wurden nach 20 Jahren ausgetauscht, hielten also bis dahin.3

Das sind erfreuliche Ergebnisse. Anderseits ist die Basis der Auswertung begrenzt, denn nur das australische und das finnische Register lieferten die Daten.4 Außerdem war das einzige Kriterium die Revision. Welche Probleme die Implantate unabhängig von ihrer Haltbarkeit und den dadurch notwendigen Austausch verursacht haben und womit diese zusammenhängen – etwa Alter und Geschlecht der Person oder des Implantattyps – darüber können die Studien, die in der britischen Fachzeitschrift „Lancet“ publiziert wurden, nichts aussagen.3

Implantate – worauf muss man achten?
GPSP 1/2019, S. 3

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2019 / S.14