Aufgepasst bei Gesundheits-Apps
In den letzten Monaten und Jahren wurden die App-Stores für Smartphones und Tablets geradezu überschwemmt mit Anwendungen, die Nutzen und Unterstützung in Gesundheitsfragen versprechen. Die Spanne reicht dabei vom Blutzucker-Tagebuch für an Diabetes Erkrankte bis hin zu Zyklus-Apps sowie Anwendungen, die bei psychischen Problemen helfen sollen. Seit einiger Zeit können Apps, die bestimmte Kriterien erfüllen, als „digitale Gesundheitsanwendungen“ von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert werden. Die Nutzenbelege sind aber häufig recht dünn, bei manchen Anwendungen gibt es auch Probleme mit dem Datenschutz.
Für Patient:innen ist die Situation ziemlich unübersichtlich, und es gibt leider bislang keine zentrale unabhängige Einstufung von Gesundheits-Apps. Eine erste Hilfestellung bietet eine Checkliste6 des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ): Die Liste enthält eine ganze Reihe von Fragen, die auf möglicherweise kritische Aspekte der Anwendungen hinweisen. Dazu gehört etwa, genau hinzuschauen, ob die App tatsächlich einen persönlichen Mehrwert bietet, welche personenbezogenen Daten gespeichert werden und womit der Anbieter sein Geld verdient. Eine detaillierte Nutzenbewertung ist mit dieser Checkliste zwar nicht möglich; sie kann aber den Blick für Risiken schärfen und gibt Hinweise, wie sich Gefahren vor allem im Bereich des Datenschutzes vermeiden lassen.
Gesundheits-Apps
GPSP 5/2019, S. 12
Apps auf Rezept
GPSP 1/2021, S. 4
Zyklus-Apps
GPSP 5/2019, S. 8
Stand: 30. Juni 2021 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 04/2021 / S.15