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© Kwangmoozaa/iStock

Gesundheitswebseiten und Datenschutz

Einer Untersuchung der Menschenrechtsorganisation Privacy International zufolge lässt der Datenschutz auf einigen Internetseiten rund um das Thema Gesundheit sehr zu wünschen übrig.1 Untersucht wurden knapp 140 Webseiten zum Thema Depression in drei Ländern, darunter auch über 40 Seiten aus Deutschland. Bei den deutschen Seiten leiten rund 60 Prozent die Nutzerdaten zu Marketingzwecken an Dritte weiter. Diese Fremdanbieter verdienen ihr Geld damit, „User“ im Netz zu verfolgen, um ihnen dann auf verschiedenen Webseiten zielgerichtete Werbung einzublenden. Die Betreiber der Gesundheitswebseiten können damit eine Menge Geld verdienen und so ein für Nutzerinnen und Nutzer vermeintlich kostenfreies Angebot finanzieren.

Was bei Kühlschränken oder Rasenmähern vielleicht nur nervig ist, beeinträchtigt bei Gesundheitsfragen schnell die Privatsphäre. Wer möchte schon, dass eine Marketingfirma erfährt, dass man kürzlich online einen Depressions-Fragebogen ausgefüllt hat? Und dass man kurze Zeit später auf anderen Webseiten Depressions-Ratgeber oder freiverkäufliche Arzneimittel angeboten bekommt?

Nicht nur aus diesem Grund ist und bleibt GPSP werbefrei – auch auf unserer Webseite. Und wir verdienen kein Geld mit Ihren Daten. Wir haben diesen Vorfall übrigens zum Anlass genommen, unser Online-Angebot noch einmal kritisch auf Datenschutzaspekte zu prüfen. Eine erste Auswirkung: Künftig finden Sie auf der GPSP-Webseite keine eingebetteten Twitter-Kurznachrichten mehr. Damit haben wir eine mögliche „Hintertür“ geschlossen. Sie finden GPSP – wenn Sie das wünschen – aber nach wie vor direkt auf Twitter und Facebook.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 06/2019 / S.03