StemXCell zur Stammzellenvermehrung
Anbieter:
Hersteller ist eine Firma in Ungarn. Die Zweimonatspackung StemXcell („Vermehrer“-Kapseln und „Beschützer“-Kapseln) kostet 149 Euro gegen Vorkasse zuzüglich Versandkosten,* oder im Direktvertrieb durch „eingetragene Berater“.
Was ist drin?
Eine Mischung von Bestandteilen, die heutzutage in zahlreichen Nahrungsergänzungsmitteln stecken, darunter Algenextrakt, Triterpenen, Chlorophyll, Lycopin, Flavonoiden, Polyphenolen und Resveratrol.
Was wird versprochen?
Die regelmäßige Einnahme des „natürlichen Stammzellen- Multiplikators“** Olimpiq StemXcell soll „bei einem 50-Jährigen die Stammzellen auf 17 Millionen, wie sie ein 35-jähriger Mensch hat“, erhöhen. Das „Anti-Aging-Produkt“ soll angeblich den „vorprogrammierten Zustand des Körpers“ wieder herstellen. Es wird behauptet: „Schon nach ein bis zwei Stunden nimmt die Zahl der Stammzellen um 50% bis 75% zu.“ Mit Stammzellen „kann unser Körper die Mängel, welche durch Krankheit, Unfall oder einfach durch Alterung entstehen, selber korrigieren“. In den Organen angekommen „bilden sie nach ihrer Umwandlung neue und funktionierende Augen-, Haut-, Bauchspeicheldrüsen-, Knochen-, Herz-, Leber-, Lungen-, Muskel-, Nerven-, Knorpelgewebe- und Nierenzellen“.
Was ist belegt?
Klinische Studien, die einen Nutzen der in den Kapseln enthaltenen Mischung verschiedenartiger Bestandteile belegen, finden wir in der wissenschaftlichen Literatur nicht. Auf den Internetseiten werden keine nachvollziehbaren Untersuchungen für all die behaupteten Effekte zitiert.
Was sagt GPSP?
StemXcell wird mit einem geradezu grotesken Bündel von Wirkungsbehauptungen vermarktet. Möglicherweise fühlen sich jedoch viele Menschen angesprochen, denn über die potenziellen – aber noch längst nicht realen – Möglichkeiten von Behandlungen mit Stammzellen wird häufig in den Medien berichtet. Diese immerhin naturwissenschaftlich basierten Hoffnungen haben aber mit den Fantasie-Versprechungen für StemXcell nichts zu tun. Als Verkaufsmasche sind derlei Hirngespinste bei Nahrungsergänzungsmitteln möglich, da behördliche Kontrollen der Werbung von Anbietern fehlen. Durch die Anfrage einer Leserin erfuhren wir, dass sogar Tierärzte das Produkt empfehlen. Wir halten StemXcell für Quacksalberei und Abzocke und raten ab, dafür auch nur einen Cent auszugeben.
Stand: 1. April 2010 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 02/2010 / S.07