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Editorial 1/2008: Schmerzmittel, Depressionen und Werbung

Liebe Leserin, lieber Leser,

Prof. Water Thimme
© Jörg Schaaber

Schmerzmittel gehören in jede Hausapotheke. Aber welche? Der nebenstehende Artikel gibt Tipps. Die Mittel wirken zwar ähnlich schmerzlindernd, aber trotzdem ist nicht jedes Präparat für jeden geeignet.

Zum Beispiel soll Acetylsalicylsäure nicht von Kindern und Magenkranken eingenommen werden. Wer Probleme mit der Leber hat, sollte Paracetamol meiden. Außerdem lassen sich die erheblichen Preisdifferenzen nicht durch Unterschiede in der Wirksamkeit begründen. Man kann also sparen.

In der Rubrik Nachgefragt finden Sie ein Gespräch mit dem Psychiater Dr. Tom Bschor über Depressionen. Wo ist die Grenze zwischen Traurigkeit, Verstimmung, Antriebsschwäche, die in jedem Leben vorkommen und einer Depression, die behandelt werden sollte? Hier geht es um den begrenzten Nutzen von Medikamenten, aber auch darum, was sonst hilft. Da Gute Pillen – Schlechte Pillen von Arzneimittelfirmen unabhängig ist, brauchen wir kein Blatt vor den Mund zu nehmen, wenn Medikamente wenig Erfolg versprechen (S. 12).

Hätten Sie gedacht, dass die Pharmahersteller für Werbung doppelt soviel Geld ausgeben wie für Forschung? (S. 8) Und diese Werbung nennt in der Regel keine Preise, damit die Ärzte nicht darauf gestoßen werden, wie teuer die Neuigkeit bezahlt werden muss, die oft  nicht einmal besser ist als die altbekannten Medikamente (S. 16). Bei den Behörden gehen Meldungen über gefährliche unerwünschte Wirkungen eines Medikaments ein. Ausgerechnet in dieser Situation wirbt der Hersteller in der Publikumspresse für das rezeptpflichtige Arzneimittel, obwohl das eigentlich verboten ist. Unglaublich? Lesen Sie auf Seite 14 selbst nach.

Wir wünschen Ihnen eine interessante und anregende Lektüre.

Ihr Prof. Dr. Walter Thimme

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 01/2008 / S.02

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