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©curtoicurto_iStock

Valproinsäure bei Männern: Problematisch bei Kinderwunsch

Epilepsie-Medikament kann zu Entwicklungsstörungen beim Baby führen

Wenn Männer den Wirkstoff Valproinsäure einnehmen und Kinder zeugen, kann das möglicherweise zu Entwicklungsstörungen bei den Babys führen. Darauf weist eine skandinavische Studie hin. Künftig gelten deshalb EU-weit besondere Sicherheitsbestimmungen.1

Die Untersuchung war ursprünglich durchgeführt worden, um weitere Erkenntnisse zur Anwendung von Valproinsäure in der Schwangerschaft zu bekommen. Dass damit Risiken für das Ungeborene verbunden sind, ist schon seit längerem bekannt. Deshalb gelten zum Einsatz in der Schwangerschaft schon seit längerem strenge Regeln. Auch wenn noch nicht vollständig geklärt ist, ob der beobachtete Zusammenhang zwischen der Einnahme von Valproinsäure durch den Vater und den Entwicklungsstörungen bei den Kindern tatsächlich auf das Medikament zurückzuführen ist, haben die Zulassungsbehörden Maßnahmen erlassen, um Risiken zu verringern.

Valproinsäure ist in Deutschland für die Behandlung von Epilepsie und bipolaren Störungen zugelassen. Künftig sollen nur auf Neurologie oder Psychiatrie spezialisierte Mediziner:innen die Behandlung mit Valproinsäure beginnen und überwachen. Sie sollen auch regelmäßig prüfen, ob das Medikament weiter nötig ist. Männer, die den Wirkstoff einnehmen, sollten während der Behandlung und bis zu drei Monate danach für eine zuverlässige Empfängnisverhütung sorgen und auch keinen Samen spenden. Bei Kinderwunsch ist es sinnvoll, mit Arzt oder Ärztin über alternative Therapieoptionen zu beraten. Diese Informationen finden sich künftig in den Produktinformationen. Außerdem wird es auch spezielle Schulungsmaterialien für Patienten und Mediziner:innen geben.

 

Arzneimittel in der Schwangerschaft

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2024 / S.23