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© ananaline/iStock

Nikotinbeutel: Gefahr für die Gesundheit

Wie gefährlich sind Nikotinbeutel, die vor allem bei jungen Menschen beliebt sind? Zu dieser Frage hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) den Abschlussbericht seiner Untersuchung vorgelegt.1 Über die vorläufige Bewertung im Jahr 2021 hatten wir bereits berichtet.

Für seine Untersuchung hat das BfR die wissenschaftliche Literatur ausgewertet, aber auch eigene Laborstudien vorgenommen. In der Zusammenschau zeigte sich, dass mindestens die Hälfte des in den Beuteln enthaltenen Nikotins vom Körper aufgenommen wird. Dabei ergeben sich Nikotinspiegel im Blut wie nach dem Konsum von Zigaretten. Da diese etwa genauso schnell erreicht werden wie beim Zigarettenrauchen, geht das BfR bei Nikotinbeuteln von einem vergleichbaren Suchtpotenzial aus.

Wie sich der regelmäßige Konsum von Nikotinbeuteln bei gesunden Menschen auswirkt, lässt sich laut BfR mangels Langzeitstudien nicht beurteilen. Gesundheitliche Risiken bestünden wegen der suchterzeugenden Wirkung vor allem bei Kindern, Jugendlichen und Nichtraucher:innen. Schädliche Effekte seien durch das Nikotin bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie bei Schwangeren und Stillenden zu erwarten.

Das BfR verweist darauf, dass die Länderbehörden Nikotinbeutel aktuell als neuartiges Lebensmittel einstufen. Die brauchen eine lebensmittelrechtliche Zulassung, die für die Nikotinbeutel aber nicht vorliegt. Beutel mit 20 Milligramm Nikotin werden von den Behörden oft auch als gesundheitsschädlich eingestuft. Das BfR hat allerdings Produkte gefunden, die mehr als die doppelte Menge Nikotin enthalten. In vielen Bundesländern sind einige Nikotinbeutel deshalb bereits vom Markt genommen worden, online werden sie aber oft weiter angeboten.

Nikotinbeutel: Freizeitspaß oder Gesundheitsgefahr?

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 01/2023 / S.15