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© ananaline/iStock

Vorhofflimmern: Alkohol meiden

Eine aktuelle Studie aus Australien ist nicht die erste Untersuchung, die darauf hinweist, dass Menschen mit unregelmäßig auftretendem Vorhofflimmern davon profitieren, wenn sie Alkohol meiden.2 Manche haben auch selbst den Eindruck, dass eine solche oft sehr unangenehme Episode bei ihnen eher nach ­Alkoholkonsum auftritt – dieser kann Vorhofflimmern offenbar triggern. Aus Australien liefert nun eine zwar kleine, aber sehr gut angelegte Studie mit Patienten und Patientinnen, die Episoden von Vorhofflimmern hatten, deutliche Ergebnisse: Von den 140 Teilnehmenden, eingeteilt in zwei gleich große Gruppen, durfte die Hälfte weiterhin so viel Alkohol trinken wie zuvor. Die andere Hälfte sollte für sechs Monate abstinent sein. Das schafften zwar nur 43 der 70 Patienten, aber auch die anderen 27 tranken deutlich weniger Alkohol. Im Schnitt kam die „abstinente“ Gruppe auf nur ¼ l Wein bzw. zwei kleine Bier (0,3l) pro Woche.

Das zahlte sich aus. Denn in der Vergleichsgruppe, in der im Schnitt etwa die siebenfache Menge Alkohol konsumiert wurde, gab es deutlich mehr Episoden von Vorhofflimmern (51 statt 37 bei Alkoholmeidung), und doppelt so viele Teilnehmer mussten wegen Vorhofflimmern ins Krankenhaus (14 statt 6 bei Alkoholmeidung). Außerdem waren die einzelnen Episoden bei den weitgehend abstinenten Patienten im Schnitt kürzer. Als Nebeneffekt fiel zusätzlich auf, dass sie über die sechs Monate deutlich an Gewicht verloren, nämlich im Mittel 3,7 kg. Angesichts dieser positiven Auswirkungen hält DER ARZNEIMITTELBRIEF Alko­holverzicht für „sehr emp­fehlenswert“.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2020 / S.14