Nanotechnologie außer Kontrolle
Die Risiken der Kleinstoffe mit neuen, im Prinzip interessanten Eigenschaften sind bisher schlecht erforscht. Dabei stellen die Nanoteilchen mit Größen von 1 bis 100 Nanometer (nm), die 50 000 bis 500fach kleiner sind als der Durchmesser eines Haares, Mensch, Tier und Pflanze vor völlig neue Aufgaben der Entgiftung. Denn unser Organismus ist vor diesen winzigen Partikeln, die in Zellen eindringen und natürliche Schutzmechanismen des Abwehrsystems überwinden können, nicht sicher.
Die Evolution hat unseren Körper nicht darauf vorbereiten können. Da sich in einigen Tierversuchen die Giftigkeit von Nanopartikeln gezeigt hat, fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), dass die Gefahren der Partikel zur Sicherheit der Verbraucher erforscht werden, bevor sie den Markt überschwemmen. Sie stecken aber bereits in mehr als 500 Alltagsartikeln wie Kosmetika, Medikamenten, Lebensmitteln und Kleidung.
Die Erwartungen in Nanopartikel werden derzeit geschürt, Mitläufer setzen auf den Trend. Wir warnten bereits vor unbelegten Versprechnungen bei Nahrungsergänzungsmitteln, die fälschlicherweise mit Nanoeigenschaften beworben wurden (GPSP 2/2005 S. 8-9, 2/2006 S. 11).1
Stand: 1. August 2007 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 04/2007 / S.07