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© ananaline/iStock

Medikamenteneinnahme: Was klappt im Alter?

Gerade ältere Menschen, die mehrere Medikamente am Tag einnehmen müssen, sind manchmal überfordert. Fehler – auch durch Pflegepersonal – geschehen nicht nur beim Halbieren von Tabletten (siehe Seite 6), sondern auch durch Vergessen oder Verwechseln. Medikamentendispenser – auch Pillenbox genannt – sollen helfen zur richtigen Tageszeit die richtigen Tabletten einzunehmen. Sie können von Angehörigen oder vom Pflegepersonal in vorgesehene Fächer einsortiert werden, gegebenenfalls für eine ganze Woche im Voraus. Allerdings ist bisher nicht sicher belegt, dass die Einnahme dadurch zuverlässiger ist, als wenn Präparate der Originalverpackung entnommen werden. Denn auch beim Einsortieren der Tagesration geschehen Fehler. Eine richtungsweisende Studie,1 in der dreiviertel der Patienten über 80 Jahre alt waren, hat auf ein anderes Problem aufmerksam gemacht: Für Hochbetagte ist es einfacher, Tabletten oder Kapseln vorschriftsgemäß zu schlucken als ein flüssiges Präparat einzunehmen, ein Arzneimittel aufzutragen oder es zu inhalieren. Bei Flüssigkeiten kam es viermal häufiger zu Fehlern als bei Pillen. Jeder zweite Senior, der inhalieren musste, machte etwas falsch. Etliche hatten das Gerät vor Gebrauch nicht geschüttelt, oder die Zahl ihrer Inhalationshübe war inkorrekt. Bei flüssigen Präparaten wurde zu viel oder zu wenig Volumen abgemessen oder vergessen, die Suspension zu schütteln. Speziell bei Augentropfen war mehrfach das Verfallsdatum überschritten.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 02/2011 / S.08