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© ananaline/iStock

Frühe Einschulung: ADHS-Risiko höher

Es gibt immer wieder Bestrebungen, Kinder früher einzuschulen1 – statt sie im Kindergarten soziale Kompetenzen (z.B. sprechen, Konflikte aushandeln, andere trösten) sowie gestalterische und motorische Grundfertigkeiten spielend lernen zu lassen. Aber: Kinder früh ans Stillsitzen und ruhiges Arbeiten am Tisch zu gewöhnen, Bewegungsdrang und kurze Aufmerksamkeitsspannen zu sanktionieren, könnte fatale Folgen haben. Daten aus den USA belegen, dass bei Kindern, die jünger sind als der Rest der Klasse, häufiger das so genannte Aufmerksamkeitsdefizit- Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) diagnostiziert wurde als im Klassendurchschnitt.2 Diese Kinder werden häufiger mit entsprechenden Medikamenten behandelt – oder soll man sagen den Anforderungen des Schulalltags angepasst? Für Deutschland gibt es keine vergleichbare Auswertung von Diagnose- und Therapiedaten, obwohl immer mehr Kinder als ADHS-gestört gelten und mit Arzneimitteln behandelt werden.3

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 06/2010 / S.08