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© ananaline/iStock

Ebola

Impfstoff in Sicht?

In den Medien und aus unseren Köpfen ist der schwere Ebola-Ausbruch 2013 in Westafrika (GPSP 6/2014, S. 14) fast verschwunden – auch all die Befürchtungen, die mit der Epidemie verbunden waren. Aber das kann sich ändern. Umso besser, dass ein vielversprechender Impfstoff, der ursprünglich von einem staatlichen Institut in Kanada erforscht worden ist, sich positiv entwickelt. Das liegt vor allem daran, dass Testung und Weiterentwicklung der Vakzine, die mittlerweile zum Teil im Besitz des Pharmakonzerns MSD ist, öffentlich gefördert wird.5 Wie wir bereits 2014 schrieben, ist das Interesse von Arzneimittelfirmen gering, Medikamente zu entwickeln, die sie nicht in Nordamerika oder Europa teuer verkaufen können. Darum unterstützt die Impfallianz GAVI das Unternehmen MSD. Dafür, dass es weitere Studien durchführt, die Zulassung des Impfstoffes vorantreibt und für Notfälle schon jetzt 300.000 Impfdosen bereithält, erhält der Konzern 5 Mio. US$. Das Konzept muss man nicht gut finden, es trägt aber vielleicht zur Problemlösung bei.

Bisher verliefen die Studien erfreulich: Zum Beispiel erkrankte keine der Personen, die zwar Kontakt mit einem Ebola-Kranken gehabt hatte, aber sofort geimpft worden war. Und auch die rund 200 geimpften Kinder erkrankten bisher nicht.

Noch ist die Verträglichkeit der Vakzine verbesserungsbedürftig: Unter rund 6.000 Geimpften gab es 80 Mal schwere unerwünschte Wirkungen, etwa hohes Fieber oder einen allergischen Schock. Jeder zweite Impfling hatte leichtere Nebenwirkungen. Dennoch machen die Ergebnisse Mut.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2017 / S.15

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