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© ananaline/iStock

Cannabis und psychische Folgen: Jugendliche besonders gefährdet

Wer längere Zeit viel Cannabis konsumiert, riskiert nicht nur, von der Droge abhängig zu werden. Cannabis fördert auch psychotische Symptome, gerade wenn der Konsum schon in jungen Jahren beginnt. Cannabis beeinflusst außer Wahrnehmung, Fühlen und Denken auch das Kurzzeitgedächtnis. Bei jungen Erwachsenen, die bereits als Jugendliche regelmäßig Cannabis geraucht hatten, stellten australische Ärzte fast doppelt so häufig eine Psychose fest wie bei Nicht-Konsumenten.1 Eine europäische Studie2 erhärtete diesen Zusammenhang. Zwar können beide Studien nicht klären, ob bestimmte Jugendliche – etwa mit einer psychischen Vorbelastung – eher zu Cannabis greifen, dennoch rät der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie Frank Häßler, erste Anzeichen ernst zu nehmen.3 Zwar seien die Symptome vielfältig, aber wenn sich Aufmerksamkeit und Konzentration verschlechtern, die Reizempfindlichkeit erhöht ist oder Störungen im Sehfeld vorkommen, seien das wichtige Hinweise. Eltern und Betroffene sollten berücksichtigen, dass anfangs solche Effekte wieder abklingen können. Dauerhafter Konsum ist mit dem Risiko verbunden, im Erwachsenenalter eine Schizophrenie zu entwickeln.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2011 / S.08