Aprikosenkerne: Risiko bestätigt
Vor Amygdalin, das natürlicherweise in Aprikosenkernen, bitteren Mandeln1 und anderen Steinfrüchten vorkommt, und vor chemischen Abkömmlingen wie Laetrile warnten wir bereits. (GPSP 2/2015, S. 17) Diese Substanzen tauchen auch als Nahrungsergänzungsmittel und im Rahmen dubioser Krebstherapien auf. Nun rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) explizit von bitteren Aprikosenkernen ab, die man im Internet für den direkten Verzehr kaufen kann. Weil unser Körper aus Amygdalin Blausäure entstehen lässt, seien zwei Kerne pro Tag das obere Limit, und für Kinder sollten sie tabu sein.2 Was GPSP zum angeblichen Nutzen bereits schrieb, unterstreicht das BfR mit den Worten: „Wissenschaftlich belegte Heilwirkungen liegen … nicht vor. Vielmehr kann es … zu schweren Vergiftungen kommen, die bei größeren Mengen tödlich verlaufen können.“ Weil bittere Aprikosenkerne in größeren Packungen verkauft werden, empfiehlt das BfR jetzt eine Verpflichtung zu kleinen Packungsgrößen sowie zu Hinweisen auf Gesundheitsrisiken und Angaben zur maximalen Verzehrmenge.
Stand: 6. Mai 2015 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2015 / S.14