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© Martin Wahlborg/ iStockphoto.com

Statt Cytotec®: Neues Medikament mit Misoprostol zur Geburtseinleitung bewertet

In der richtigen Dosis gilt der Wirkstoff Misopro­stol als wirksam und wenig riskant, wenn eine Geburt eingeleitet werden muss. Lange war Misoprostol jedoch nur in Form des hochdosierten Medikaments Cytotec® erhältlich, das für diesen gynäkologischen Zweck gar nicht zugelassen war. Seit September 2021 gibt es in Deutschland jedoch das neue Medikament Angusta®, das Misoprostol nun auch für die Geburtseinleitung in gut geeigneter Dosierung enthält.

Weil zuvor in Deutschland noch kein Medikament mit Misoprostol für die Geburtseinleitung zugelassen war, musste sich Angusta® der frühen Nutzenbewertung unterziehen. Die Frage: Ist Misoprostol besser als ein bereits zugelassenes Medikament, nämlich Dinoproston? Dieses muss allerdings in der Scheide angewendet werden und ist nicht wie Misoprostol als Tablette verfügbar. Die Nutzenbewertung gestaltete sich relativ komplex, weil der Anbieter keine eigenen Studien durchgeführt hatte und deshalb die vorliegenden Untersuchungen nicht exakt zur Fragestellung der Nutzenbewertung passten. Deshalb ließ sich kein Zusatznutzen nachweisen.1 Alle Beteiligten äußerten jedoch keine Zweifel an der Eignung von Misoprostol. Konsequenzen für betroffene Frauen ergeben sich aus der Nutzenbewertung nicht, Angusta® steht weiterhin zur Verfügung.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2022 / S.09